Freunde und Verantwortung

Menschen machen Fotos von einer Pizza und beten ein Handy an. Symbolbild für die Influencerinnen Fodor und Hingsammer von Babetown.

Julia Fodor und Katharina Hingsammer gehörten zu den ersten professionellen Influencerinnen in Österreich. Längst haben sie diversifiziert.

  • Interview mit Julia Fodor und Katharina Hingsammer.
  • Der Werdegang der Influencerinnen.
  • Ein Gespräch über digitale Kommunikation für Sonicboom.

Julia Fodor und Katharina Hingsammer waren die ersten Influencerinnen in Österreich, die von diesem Job auch tatsächlich leben konnten. Damals hieß der Beruf noch Bloggerin. „Damals hat noch kein Mensch darüber gesprochen, mit so etwas Geld zu verdienen. Wir haben es gemacht, aus Freude an den Inhalten. Wir haben redaktionelle Inhalte gehabt, mit wirklich hochwertigen Fotos“, beschreibt Hingsammer die Situation. Aus den digitalen Auftritten sind längst Niederlassungen geworden und weitere Geschäftsideen entsprungen. Im Interview mit Sonicboom sprechen die beiden ausführlich über ihren Werdegang.

Digitale Kommunikation, analoge Umsätze

Hingsammer betreibt mit Fodor zusammen Babetown – ein Nagelstudio samt Concept Store. Davon gibt es, neben der Niederlassung in Wien, mittlerweile auch ein Geschäft im KaDeWe in Berlin. Fodor hat allerdings noch einige Nebenprojekte. So hat sie, gemeinsam mit Partnern, eine Pizzeria eröffnet. Anfang des Jahres 2023 soll außerdem ein Pilates-Studio folgen. Der Job als Influencerin finanziert einige der Nebenprojekte. „Das Offlinebusiness war für uns als Team das erste Geschäft. Aber Julia hatte vorher schon ein Sportstudio gemeinsam mit einem Partner in Wien aufgebaut. Dort hat sie sich dann zurückgezogen. Ich hatte vorher ein größeres Online-Business. Babetown war aber das erste Geschäft mit Verantwortung für Mitarbeiter:innen. Vorher waren wir selbstständig“, so Hingsammer.

Die Standorte haben auch ganz pragmatische Gründe. Es gehe darum, sich aus dem Digitalen etwas zurückziehen. „Damit das eigene Gesicht nicht immer so präsent ist, sondern eher die Marke, die Mitarbeiter:innen und die Leistung für sich sprechen“, wie Fodor es im Interview erklärt. Und Hingsammer ergänzt: „Wir haben von Tag eins an mit einem Kundenstamm arbeiten können, für den andere Geschäfte Jahre brauchen, um ihn aufzubauen. Andererseits sind wir als Gesichter bei Babetown nirgends präsent. Weder auf dem Instagram-Kanal noch auf der Website sind wir die Zugpferde.“

Verantwortung von Influencer:innen

Mit der Präsenz im Internet kommt auch eine gewisse Verantwortung. Kund:innen verbinden die gekauften Produkte oft direkt mit den Influencer:innen. Fodor legt darauf, dass die Qualität der Produkte stimmt. „Ich bin sehr authentisch und poste nur, was ich tatsächlich meiner besten Freundin weiterempfehlen würde. Und das ist die beste Form von Marketing.“ Die Authentizität betrifft alle Bereiche. Hingsammer erklärt, dass sie bewirbt, wie sie auch konsumiert. „Aber ich hinterfrage jetzt nicht bei jedem einzelnen Unternehmen bis zum letzten Detail den ökologischen Fußabdruck. Weil ich das als Konsument:in auch nicht tun würde. Ich sage zwischen einer und sechs Kooperationsanfragen jeden Tag ab, die nicht zu mir als Mensch passen.“

Doch die Verantwortung von Influencerinnen geht weiter. So fand Meta heraus, dass die Nutzung von Instagram bei einem von drei minderjährigen Mädchen zu einer gestörten Körperwahrnehmung führt. Zudem leiden sie häufiger unter Ängsten und Depression. Fodor und Hingsammer wollen das umgehen, indem sie nur hochwertige Produkte anbieten. „Dennoch denke ich, dass jeder sein eigener Herr ist. Wenn ihm mein Inhalt nicht guttut, sind wir nicht dafür verantwortlich, sondern sie selbst“, sagte Fodor zu dem Thema. Das ganze Gespräch gibt es nur bei Sonicboom.

Geschichten zur Digitalisierung

Für die Agentur aus Wien bearbeite ich regelmäßig Themen aus dem Bereich der Digitalisierung. So zum Beispiel die Frage nach dem Sinn und Zweck von NFT oder das Twitter-Debakel von Elon Musk. Außerdem habe ich recherchiert, wie schlecht geplante Werbekampagnen Hass und Hetzte im Netz finanzieren.

2 Antworten zu „Freunde und Verantwortung”.

  1. […] ich viele Themen der Digitalisierung. Dazu gehört auch der Schwerpunkt digitale Kommunikation. Dafür sprach ich beispielsweise mit Julia Fodor und Katharina Hingsammer. Die zwei gehörten zu den ersten Influencerinnen in Österreich, die auch wirklich von dieser […]

    Like

  2. […] habe ich mich auch mit der Frage nach dem Fachkräftemangel in der Branche beschäftigt. Auch mit zwei prominenten Influencerinnen habe ich mich über ihren Job […]

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: