Green IT: Fußabdruck der Digitalisierung

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Die Digitalisierung erhöht den Stromverbrauch. Und das massiv. Die Strategie der Green IT soll helfen, den CO₂-Fußabdruck zu minimieren.

  • IT soll nachhaltiger werden.
  • Green IT will Strom- und Hardwarebedarf senken.
  • Ein Beitrag für Sonicboom.

Eine derart steile Lernkurve in so kurzer Zeit gab es selten. Mit Beginn der Coronapandemie war plötzlich allen Unternehmen klar, dass Meetings auch digital abgehalten werden können. Das manch Dienstreisen mit dem Flugzeug überflüssig sind. Dass die Idee der festen Arbeitsplätze veraltet ist. All das sind Puzzlestücke der vierten Industriellen Revolution – der Industrie 4.0. All das spart Geld und Zeit. Doch mit dem Digitalisierungsgrad stiegen auch der Bedarf an Rechenleistung, Strom und Knowhow. IT-Outsourcing kann Unternehmen helfen, hier mehr Übersicht zu bekommen, zu sparen und technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben oder zu kommen.

Green IT: IT-Infrastruktur und ihr CO₂-Fußabdruck

Im gleichen Maß, in dem die IT an Bedeutung gewann, wurde auch deren CO₂-Fußabdruck wichtiger. Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind bestimmende Themen in der Gesellschaft und Firmen wie Kunden gleichermaßen wichtig. Die Digitalisierung nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, denn sie kann helfen CCO₂2 einzusparen – durch optimierte Lieferketten, die Minimierung von Ausschuss, die Vermeidung von Flugreisen und Dienstwagen. Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Doch auch die IT selbst muss nachhaltiger werden. Längst kursiert der Begriff der Green IT.

Green IT bedeutet, dass Unternehmen ihre IT so gestalten, implementieren und nutzen, dass sie möglichst nachhaltig ist. Dabei geht es um verschiedene Aspekte, wie beispielsweise den Energieverbrauch, die Lebensdauer von Hardware oder die umweltfreundliche Entsorgung von Elektronikschrott. Ziel ist es, die IT-Infrastruktur so effizient wie möglich zu gestalten. Green IT ist also ein ganzheitliches Projekt, bei dem alle Unternehmen und Nutzer den gesamten Lebenszyklus und die vollständige Wertschöpfungskette eines IT-Produkts betrachten und nachhaltiger gestalten. Dazu gehören:

  • Hardwareherstellung: Verringerung des Ressourcen- und Energieverbrauchs sowie soziale und faire Arbeitsbedingungen in der Produktion.
  • Langlebigkeit der Produkte sichern.
  • Entwicklung von Software ressourcenschonender gestalten.
  • IT-Geräte energieeffizienter machen.
  • Produkte so entwickeln, dass sie sich leichter recyclen lassen

Steigender Energiebedarf in der IT

Beim Energieverbrauch ist das Einsparpotential auf den ersten Blick minimal. Das liegt auch am Rebound-Effekt. Der beschreibt die Tatsache, dass Techniken, die eigentlich Energie sparen sollen, zu mehr Energieverbrauch führen. Verbrauchen Fernseher weniger Strom, kaufen sich Menschen größere, womit der Strombedarf wieder steigt. Kommt ein Auto mit weniger Sprit aus, steigen die Fahrer seltener auf den Zug um.

Ähnlich ist es in der Digitalisierung. Zwar fallen Firmenreisen und Pendelverkehr weg, dafür benötigen Unternehmen Rechner mit mehr Leistung, um die Video-Konferenzen abzuhalten. Ganzheitlich betrachtet ist der Effekt der Digitalisierung zwar positiv, der Energiebedarf der IT steigt allerdings. Das deutsche Bundesumweltministerium geht davon aus, dass der Stromverbrauch von Rechenzentren zwischen den Jahren 2015 und 2025 um insgesamt 60 Prozent steigen wird. Aktuell ist IT für etwa zwei bis drei Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich. Doch bis zum Jahr 2025 werde der Anteil der Digitalwirtschaft bei etwa 8 Prozent liegen, rechnet das französische The Shift Project vor.

Für Unternehmen wächst die eigene IT damit zu einem entscheidenden Wettbewerbsvor- oder eben -nachteil heran. Denn mit dem Wandel der Anforderungen und Anwendungen wird der Ressourcenverbrauch steigen. Damit ist nicht nur allein Strom gemeint. Komplexere IT-Lösungen brauchen auch das entsprechende Knowhow und Wartung. Firmen sollten hier frühzeitig die Weichen stellen, eine Strategie erarbeiten oder sich einmal beraten lassen.

Outsourcing als nachhaltige Lösung

Hier spielt das Outsourcing von IT-Dienstleistungen vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen eine wichtige Rolle. Wer beispielsweise auf Cloud-Lösungen setzt, kann seinen Bedarf an Hardware exakt kalkulieren und im Bedarfsfall leicht skalieren. Aber eben auch nur dann. Unternehmen müssen keine überflüssige Hardware bereithalten, wenn ein Großteil der Rechenleistung und Speicherung außer Haus passiert.

Das ist im Bereich der Green IT ein wichtiger Punkt. Die Produktion von Elektronikgeräten verbraucht mehr Energie als der Betrieb Geräte. Das bedeutet, dass vor allem die Nichtanschaffung von Geräten helfen kann, die IT nachhaltiger zu machen. Ein Laptop beispielsweise verursacht in der Produktion zwischen 250 und 311 Kilogramm CO₂, wie die Studie „Digitaler CO₂-Fußabdruck“ vom deutschen Öko-Institut im Jahr 2020 vorrechnete.

Das Thema der nachhaltigen IT kommt gerade erst in der Unternehmenswelt an. Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Capgemini aus dem Jahr 2021 kam zu dem Ergebnis, dass nur 18 Prozent der Firmen eine umfassende Strategie für eine nachhaltige IT haben. Nur eines von hundert Unternehmen hat die gesetzten Ziele erreicht. Allerdings sei das Thema bei mittlerweile einem Drittel der Unternehmen in der Vorstandsebene angekommen. Entsprechend steigt die Nachfrage in den Bereichen Umweltschutz, Energieverbrauch und Green IT. Fast die Hälfte aller Firmen (45 Prozent) ist laut Capgemini bereit, einen Aufpreis für nachhaltige IT-Produkte zu zahlen.

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