Bald wird’s richtig Sommer

Eine Folge der Klimakatastrophe ist, dass die Zahl der Hitzetage enorm ansteigen wird. Für Menschen, die auf dem Bau, in einem Kran oder einer Lok arbeiten, kann das lebensgefährlich werden.

  • Die Zahl der Hitzetage steigt stetig.
  • Hitzefrei und Notfallpläne sollen Leben retten.
  • Eine Geschichte für Arbeit und Wirtschaft.

Es ist ganz einfach, weil getestet und geregelt. In einer Krankabine dürfen dauerhaft lediglich 30 Grad Celsius herrschen. Das besagt die ÖNORM EN 13557. Das ist so einfach nicht einzuhalten. Denn zeigt ein Thermometer im Schatten 28 Grad an, hat es viele Meter über dem Boden in einer Metallkabine etwa 37 Grad. Herrschen im Schatten 30 Grad, sind es in der Kabine 46 Grad.

Hitzefrei: Rettung vor der Klimakatastrophe

Theoretisch ist das immer noch kein Problem. Denn in Österreich konnten die Sozialpartner eine Hitzefrei-Regelung erstreiten. Ab Temperaturen von 32,5 Grad Celsius kann sie in Anspruch genommen werden. Allerdings nicht von den Arbeitnehmer:innen, sondern nur von den Unternehmen. Und das passierte im Jahr 2019 nur selten. Obwohl die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse die Kosten dafür tragen würde.

Dabei sollten die Unternehmen schnell lernen, Hitzefrei als etwas Normales zu sehen. Denn die Zahl der Hitzetage wird beträchtlich steigen. Der Sommer 2003 gilt als Extrembeispiel. Damals starben in Europa rund 70.000 Menschen an den Folgen der Hitze (130 davon in Wien). Es war ein Sommer mit insgesamt 44 Hitzetagen. Im Jahr 2050 werden in Wien zwischen sechzig und achtzig Hitzetage erwartet.

Warum ist Hitze so gefährlich?

Hitze kann für vulnerable Gruppen wie Senioren, Kleinstkinder oder Menschen mit Vorerkrankung tödlich sein. Und für Menschen, die bei diesen Temperaturen körperlich arbeiten müssen. Das Herzinfarkt-Risiko steigt, es droht Nierenversagen, Kopfschmerzen und Schwindel treten auf. Noch mehr Gefahren extremer Hitze gibt es in der vollständigen Geschichte zu lesen: „Klimakatastrophe: Hitzefrei als letzte Rettung.

Für Privatpersonen existieren bereits Schutzpläne. So hat die französische Regierung nach der Hitzekatastrophe 2003 den „Plan Canicula“ aufgestellt. Kommt es zu einer gefährlichen Hitzeperiode, werden Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser gewarnt, Obdachlose mit Wasser versorgt und Alleinlebende, ältere Menschen in kühlere Gebäude – zum Beispiel eine Bibliothek – gebracht.

Gesetze zum Schutz der Arbeiter:innen fehlen

Für Arbeiter:innen fehlt es allerdings noch an klaren Gesetzen. „Auf betrieblicher Ebene braucht es dringend aktuelle Messungen, um die tatsächliche Exposition an den Arbeitsplätzen von den zuständigen Arbeitsmediziner:innen bewerten lassen zu können“, fordern Harald Bruckner (Referent in der Abteilung Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in der AK Wien) und Gregor Lahounik (Referent für Schienenverkehr in der Abteilung Umwelt und Verkehr). Sie beklagen: „In Bezug auf die zunehmende Hitze und die ebenso ansteigende UV-Strahlung fehlt es jedoch an konkreten gesetzlichen Schutzvorgaben.“

Aufzuhalten ist die Klimakatastrophe nicht mehr. Aber die Auswirkungen können noch abgemildert werden. Dafür braucht es einen Strukturwandel, den ich hier analysiert habe. Um den zu schaffen, braucht es vor allem nachhaltige Investitionen, um die Coronakrise überwinden zu können.

2 Antworten zu „Bald wird’s richtig Sommer”.

  1. […] aussehen könnte und wie er zu mehr Wohlstand führen kann, habe ich bereits recherchiert. Wie lebensbedrohlich die Folgen der Klimakatastrophe wirklich sind, können Sie hier nachlesen. Außerdem gibt es bereits Pläne dafür, wie die […]

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  2. […] Zahl an Hitzetagen geht. Für viele Berufsgruppen sind die lebensgefährlich, wie es in „Bald wird’s richtig Sommer“ zu lesen […]

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