Zukünfte damals und heute

Die Autoindustrie ist auf der Suche nach einer Zukunft. Mit verschiedenen alternativen Antrieben versuchen die Ingenieure aktuell den CO2- Ausstoß zu minimieren. Doch viele Ideen, die aktuell gefeiert werden, sind gar nicht so neu oder hilfreich. Zehn Beispiele von damals und heute.

Wenn es um alternative Antriebe geht, ist Heise eine verlässliche Quelle. Ebenso kritisch wie technikbegeistert widmet sich deren Team Ideen rund um die Mobilität der Zukunft. Aber was heißt schon „Zukunft“? Viele Fahrzeuge, die heute als absolute Innovation gefeiert werden, basieren auf der Arbeit ganz anderer Hersteller und Modelle.

Alternative Antriebe von damals und heute werden vielleicht zu den konventionellen Antrieben von morgen. Fotos: Hersteller

Dabei muss der Interessierte gar nicht bis in die Vorkriegsjahre zurückgehen, als es für eine kurze Zeit so aussah, als würde der Individualverkehr dem Elektroauto gehören. Vielmehr ist es so, dass sich die aktuellen Zukunftstrends – also Elektroautos, Wasserstoffantriebe und Hybridmodelle – bereits seit rund dreißig Jahren im Kreis drehen. In einer zehnteiligen Serie stelle ich für Heise ein paar Fahrzeuge vor. Hier folgen die Links zu den einzelnen Geschichten.

Elektroauto: General Motors EV1

Es ist vielleicht das politischste Elektroauto der Welt. General Motors feierte den EV1 erst als großen Wurf, verschärfte damit sogar beinahe die Abgasbestimmungen in den USA, war seiner Konkurrenz meilenweit voraus und versiebte es dann doch. Wie das passieren konnte, liest man am besten hier.

Erst der Zeit voraus, dann in der Versenkung verschwunden. Der General Motors EV1. Foto: General Motors

Diesel-Plug-in-Hybrid: Audi duo

Mit dem Audi duo waren die Bayern der Konkurrenz genauso weit voraus wie der Zeit. Und den Kunden. Die wollten oder konnten sich den Diesel-Plug-in schlichtweg nicht leisten. Dabei war es das erste Fahrzeug dieser Art nach modernem Verständnis. Es sollte Jahrzehnte dauern, bis ein anderer Hersteller nachzog.

Der Audi duo – der erste Diesel-Plug-in-Hybrid. Foto: Audi

Diesel-Plug-in-Hybrid: Volvo V60

Und das war Volvo. Die Schweden gehören seit dem Jahr 2010 zum chinesischem Geely-Konzern. Für den ist die europäische Marke so etwas wie das technische Schaulaufen. In der „Vision 2020“ heißt es, dass bis Ende 2020 kein neuer Volvo mehr ohne Elektromotor verkauft werden soll. Es ist festzuhalten: Sie haben geliefert. Auch, wenn der Volvo V60 als Diesel-Plug-In-Hybrid dabei keine große Rolle spielt.

Der Volvo V60 Diesel Plug-in-Hybrid war erfolgreicher als der Audi duo, aber auch kein Hit. Foto: Volvo

Elektroautos: Mitsubishi MiEV, Peugeot iOn, Citroën C-Zero

Dieses Triumvirat hätte die Elektromobilität in Europa groß machen sollen: Mitsubishi MiEV, Peugeot iOn, Citroën C-Zero. Es kam zwar anders, aber immerhin stellte der japanische Technikträger ein paar Verkäufe in Sachen Elektromobilität auf. Lange hielten die Superlative nicht, aber immerhin.

Der Mitsubishi iMiEV stellte Elektroauto-Rekorde auf. Dann zog die Konkurrenz links uns rechts vorbei. Foto: Mitsubishi.

Elektroauto: Tesla Roadster

Mitte 2006 präsentiert Tesla seinen elektrisch betriebenen Roadster. Es war kaum mehr als ein ambitionierter Bastlerhit. 6.831 Handyakkus liefern dem Elektroauto Strom. Damit der Wagen auf der Straße bleibt, baut Lotus das Fahrwerk. So improvisiert der Wagen ist, so nachhaltig ist der Eindruck, den es hinterlässt. Elektromobilität ist seitdem sexy und Tesla treibt deutlich größere Konkurrenten vor sich her.

Tesla beförderte einen Roadster der ersten Generation auch ins All. Foto: Tesla

Wasserstoffauto: BMW Hydrogen 7

BMW war einst Vorreiter bei der Wasserstofftechnologie. Doch die Marke gab den Vorsprung her. Auch, weil sich die Ingenieure für die falsche Technik entschieden. Statt auf eine Brennstoffzelle, die einem Elektromotor Strom liefert, feuerten die Bayern den Wasserstoff direkt in den Motor. So waren weniger technische Änderungen nötig. Doch der BMW Hydrogen 7 scheiterte dennoch.

Der BMW Hydrogen 7 war gut gemeint, war aber für eine Zukunft gemacht, die nie eintreten sollte. Foto: BMW

Diesel-Plug-In-Hybrid: Peugeot 3008 HYbrid4

Der Verbrennungsmotor schickt seine Kraft an die Vorderachse, der Elektromotor an die Hinterachse. So entsteht ein Allradantrieb. Das ist mittlerweile nichts Besonderes mehr. Doch der Peugeot 3008 HYbrid4 war im Jahr 2011 noch eine echte Sensation. Es war nämlich der erste Diesel-Hybrid, der in Großserie produziert wurde.

Dieselmotoren eignen sich nicht so recht für den Hybridantrieb. Fragen Sie Peugeot. Foto: Peugeot

Wasserstoffstrategie: Toyota und Japan

Dem Wasserstoff gehört die Zukunft. Vielleicht nicht zwingend in der Mobilität, dort haben sich Elektroautos mittlerweile einen recht großen Vorsprung herausgefahren, die Industrie wird darauf aber nicht verzichten können. Japan investiert deswegen Unsummen in diese Technologie und Toyota ist der hiesigen Konkurrenz bei diesem Antrieb voraus.

Japan setzt für die Zukunft auf Wasserstoff. In Japan, in der Welt, auf dem Mond. Bild: Toyota

Elektroauto: Nissan Leaf

Plötzlich steht da ein Auto der Kompaktklasse, das nur von einem Elektromotor angetrieben wird. Kein Hybridantrieb, kein Range-Extender… eine Batterie im Unterboden versorgt das Fahrzeug mit Strom. Der Nissan Leaf ist der erste ernstgemeinte Ausflug eines Elektroautos in den Massenmarkt. Frei von Schrullen. Dafür gibt es sogar den Titel „Auto des Jahres“. Auch, weil in der Batterietechnologie neue Wege beschritten werden – aber das liest man besser in meiner Geschichte bei Heise.

Mit dem Nissan Leaf enterten Elektroautos plötzlich den Massenmarkt Foto: Nissan

Pikes Peak: Revolution der Elektroautos

Der Pikes Peak International Hillclimb ist das prestigeträchtigste Rennen seiner Art. Nicht nur in den USA – weltweit. Auch, wenn für Amerikaner dieser Wettkampf in Colorado fast schon ein patriotischer Akt ist. Seit einigen Jahren ist es fest in der Hand von Elektroautos. Das hatte sich angebahnt und war keine Überraschung. Wie es dazu kam, erfahren Sie genau hier, in meiner Geschichte bei Heise.

In Colorado regieren die Elektroautos. Foto: Volkswagen

3 Antworten zu „Zukünfte damals und heute”.

  1. […] Vielleicht interessieren Sie sich ja noch für andere Geschichten? Zum Beispiel für die Historie der Marke Škoda, die so ziemlich jedes System überlebt hat – von der Monarchie über den Faschismus bis zum Kapitalismus. Oder eine Serie über alternative Antriebe. […]

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  2. […] Zukünfte damals und heute: Eine zehnteilige Serie über die Mobilität der Zukunft. […]

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  3. […] mich auch mit der Zukunft der Autoindustrie auseinandergesetzt. Heraus kam die zehnteilige Serie „Zukünfte damals und heute“. Etwas kurzweiliger ist sicherlich „Evel Knievel: Bruchpilot im Portrait“. Eine Geschichte, die […]

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