Die aktuelle Ausgabe von Arbeit und Wirtschaft klärt darüber auf, wie das Homeoffice Leben retten kann. Wie es hilft, in Zeiten geschlossener Schulen, eine Familie zu erhalten. Doch ein Recht auf Homeoffice gibt es nicht und der Umgang vieler Arbeitgeber mit dem Thema ist zumindest originell.
Die Pandemie hat die Digitalisierung der Arbeitswelt vorangetrieben. Plötzlich können sehr viel mehr Menschen im Homeoffice arbeiten. Wenn sie es denn dürfen. Für das Magazin „Arbeit und Wirtschaft“ habe ich analysiert, wie es mit dieser Möglichkeit in Österreich aussieht.
Homeoffice während der Corona-Pandemie
Immerhin ist der österreichischen Bundesregierung die Bedeutung von Homeoffice in der Pandemie durchaus bewusst. Getrieben von den Sozialpartnern rückten sie das Modell Homeoffice ins Rampenlicht. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) forderte Mitte September, das Angebot an Homeoffice-Möglichkeiten auszubauen. Schließlich würde es um die „Gesundheit aller“ und „in weiterer Folge um die wirtschaftliche Lage“ gehen.

Das Problem ist nur, dass diese Einsicht nicht an Regelungen gebunden wurde. Die Arbeitgeber dürfen selbst entscheiden, ob Homeoffice „für beide Seiten zumutbar“ sei, wie es Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) formulierte. Das Problem ist nur, dass die beiden beteiligten Seiten dabei nicht auf Augenhöhe verhandeln. Die Recherche hat ergeben, dass für viele Unternehmen die Wünsche und Sorge der Mitarbeiter in der Pandemie eher zweitrangig sind.
Dabei hat gerade Österreich äußerst gute Erfahrungen mit dem Homeoffice gemacht, Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 schnellte der Anteil der Arbeitnehmer in Österreich, die mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen, auf 78 Prozent nach oben. Vor Ausbruch der Pandemie waren es gerade einmal 15 Prozent, wie eine Studie der Arbeiterkammer Wien herausfand.
Doch mittlerweile tritt sowohl bei den Arbeitnehmer*innen als auch bei den Firmen die Coronamüdigkeit ein. Eine Market-Umfrage Ende September in Österreich ergab, dass rund die Hälfte aller Österreicher hinter der Politik stehen. Das klingt viel, doch waren es im Sommer fast dreiviertel. Hauptgrund für die Befragten gegen schärfere Maßnahmen zu sein waren vor allen Dingen wirtschaftliche Sorgen.
Wie sich diese Widersprüche vereinbaren lassen und welche Firmen in Österreich dem Thema Homeoffice eher skeptisch gegenüberstehen ist in der aktuellen Ausgabe von Arbeit und Wirtschaft nachzulesen. Wie es sich für dieses Medium gehört, findet sich dazu auch noch zusätzlicher Online-Content.
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