Chinas neue Seidenstraße

Quelle: pixabay/by distelAPPArath

Mit Investitionen von 900 Milliarden Dollar in Infrastrukturmaßnahmen auf der ganzen Welt will China die Neue Seidenstraße entwickeln und den Welthandeln dominieren. Ein FAQ.

  • Die Belt and Road Initiative soll im Jahr 2049 fertig sein.
  • Rund 140 Länder sind beteiligt.
  • FAQ für Arbeit und Wirtschaft.

Die Neue Seidenstraße oder „One Belt, One Road“ oder „Belt and Road Initiative“ ist ein Infrastruktur-Projekt der Volksrepublik China. Das Land möchte damit den Welthandel neu ordnen und zur wichtigsten globalen Wirtschaftsmacht aufsteigen. Im Jahr 2049 – pünktlich zum hundertsten Geburtstag des Landes – sollen alle Projekte fertiggestellt sein.

Erste Baumaßnahmen der Neuen Seidenstraße

Die ersten Maßnahmen sind schon abgeschlossen. Beispielsweise der Hafen in Piräus. Ihn betrachtet die Volksrepublik als Tor nach Europa und hat ihn deswegen zum größten Frachthafen am Mittelmeer ausgebaut. Und zwischen Belgrad und Budapest soll demnächst eine Bahnstrecke im Wert von 1,6 Milliarden Euro entstehen.

Doch die beeindruckenden Entwicklungen haben ihre Schattenseiten. So sind es meist chinesische Arbeiter*innen, die mit chinesischen Rohstoffen die Arbeiten durchführen. Eine Wertschöpfung vor Ort findet kaum statt. Im Falle von Piräus wurden die Rechte der Beschäftigten sogar massiv zurückgefahren.

Chinas Diplomatie der harten Währung

Mit der Neuen Seidenstraße betriebt China eine aggressive Wirtschaftsdiplomatie. Gerade ärmere Länder werden durch hohe Kredite mit extrem einseitigen Bedingungen an die Volksrepublik gebunden. Eine eigenständige Politik ist in vielen Fällen nur noch schwer möglich.

Auch deswegen muss China die befragen beantworten, ob ein solches Projekt überhaupt noch zukunftsfähig ist. Selbst in ihrem eigenen Fünfjahresplan setzt die Volksrepublik auf die Wirtschaft der zwei Kreisläufe und sinkende Importe. Ein Projekt, das extrem auf Globalisierung und Exporte ausgerichtet ist, könnte sich langfristig als wenig rentabel und schon gar nicht nachhaltig erweisen.

Die wichtigsten Fragen zur Neuen Seidenstraße

In „Chinas Neue Seidenstraße: Globalisierung für Anfänger“ habe ich die wichtigsten Fragen rund um die Belt and Road Initiative beantwortet. Wie finanziert China die neue Seidenstraße? Welche europäischen Länder sind beteiligt? Ist Österreich bei an One Belt, One Road beteiligt? Welche Ziele verfolgt China mit dem Projekt?

Wobei sich viele Experten die Frage stellen, ob die Neue Seidenstraße tatsächlich der große Masterplan ist, als den China das Projekt darstellt. Monika Feigl-Heihs, Referentin in der Abteilung EU und Internationales der Arbeiterkammer Wien, hat da Zweifel: „Viel beruht auch auf Zufälligkeiten und ist von einzelnen Investitionsprojekten abhängig.“ Es gebe keinen Fahrplan, der von A bis Z durchdekliniert sei.

China und die Globalisierung

Zum Thema China gibt es von mir noch eine Vielzahl von Texten. Für Arbeit und Wirtschaft habe ich einen Artikel über das Arbeitsrecht in der Volksrepublik verfasst. Für China.Table habe ich mich den Schlüsselindustrien des Landes gewidmet. Auch in Deutschland habe ich mit dem Thema Globalisierung auseinandergesetzt und eine Reportage über den Hamburger Hafen geschrieben.

2 Antworten zu „Chinas neue Seidenstraße”.

  1. […] Volksrepublik China. Hier habe ich mich mit deren Schlüsselindustrien auseinandergesetzt. Auch die Neue Seidenstraße wird ein wichtiger Faktor werden. Etwas kurzweiliger sind natürlich die Kultautos aus fünf […]

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  2. […] kein Konzept. China verfolgt zwar andere Ziele, weiß diese aber konsequenter umzusetzen, wie ein Blick auf die Neue Seidenstraße […]

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