Krieg, Inflation, Dauerkrise. Wie können sich NGO in diesem Rahmen die Aufmerksamkeit erarbeiten, die sie verdienen? Ein Gespräch mit Lisa Brandstätter von Vier Pfoten.
- So bekommen NGO mehr Aufmerksamkeit.
- Interview mit Lisa Brandstätter von Vier Pfoten.
- Eine Geschichte für Sonicboom.
Der Platz in den Medien ist beschränkt. Nicht jedes Thema bekommt die Aufmerksamkeit, die es verdient. Eine globale Pandemie oder der russische Angriffskrieg in der Ukraine haben Vorrang. Oder eben die Inflation. Nur, weil andere Probleme nicht mehr in den Medien behandelt werden, heißt das aber nicht, dass sie gelöst sind. Tierschutz ist eines davon. Lisa Brandstätter ist Leiterin der digitalen Kommunikation von Vier Pfoten. Im Interview erklärt sie, welche Besonderheiten NGO beachten müssen, um genügend Aufmerksamkeit zu bekommen.
So bekommen NGO mehr Aufmerksamkeit in den Medien
Vier Pfoten versucht, einen Kontrastpunkt zu den aktuellen Krisen zu setzen, erklärt Brandstätter. „Aktuell gibt es viele Krisen. Wir probieren deswegen vermehrt, positive Geschichten unterzubringen.“ Nur, wenn Vier Pfoten positive Geschichten bringt, können sie auch auf Tierleid hinweisen. „Wir haben sehr viel Rückmeldung von der Community bekommen, dass genau diese Happy End-Stories, diese Rettungen, genauso wichtig sind, wie die Meldungen zur Klimakrise oder Tiertransporten“, führt Brandstätter weiter aus.
Doch nicht nur in Medien gibt es ein Wettrennen um die Plätze in der Öffentlichkeit. Den gibt es auch bei Vier Pfoten selbst. Denn jeder versuche, seine Themen auf den eigenen Kommunikationsplattformen unterzubringen. So klappt es auch mit einem Platz in der öffentlichen Debatte. „Wenn wir einer Kampagne oder einer Rettungsmission eine Bühne geben, rückt eine andere in den Hintergrund. Diese Entscheidungen sind schwierig. Trifft man sie richtig, hat die Community ein bisschen mehr das Gefühl, live dabei zu sein. So wird die Botschaft vermittelt, dass es jetzt die Chance gibt, ganz konkret etwas Gutes zu tun“, führt Brandstätter aus.
Interne Kommunikation als Schlüsselfaktor
Welche Themen einen Platz an der medialen Sonne bekommen, muss gut begründet werden. Sonst macht sich Frustration breit. Deswegen gibt es bei Vier Pfoten wöchentliche Leistungsberichte. Die Mitarbeiter erfahren so, welche Themen besonders gut funktioniert haben. „Die Kolleginnen und Kollegen, die den verfolgen, haben auch das Verständnis für die Entscheidungen, welche Posts gefeatured werden. Intern ist sehr viel Aufklärung über Social Media notwendig“, so Brandstätter.
Und auch die Beschäftigten, deren Themen es nicht auf den Social-Media-Kanal schaffen, profitieren von der Arbeit. Denn je erfolgreicher die Kampagnen sind, desto mehr Spendengelder gibt es für Vier Pfoten. Und das ist das gemeinsame Ziel. Und immerhin in diesem Bereich hat Brandstätter trotz Krisenzeiten gute Nachrichten. „Die Spenden sind nicht weniger geworden. Die Menschen haben trotzdem wirklich viel für Tiere übrig. Wir sehen, dass in Krisenzeiten Tiere genauso wichtig sind wie Menschen. Oder Tierwohl den Menschen einfach etwas bringt.“
Spielarten der digitalen Kommunikation
Für Sonicboom bearbeite ich viele Themen der Digitalisierung. Dazu gehört auch der Schwerpunkt digitale Kommunikation. Dafür sprach ich beispielsweise mit Julia Fodor und Katharina Hingsammer. Die zwei gehörten zu den ersten Influencerinnen in Österreich, die auch wirklich von dieser Arbeit leben konnten. Auch mit Oberst Michael Bauer vom österreichischen Bundesheer und Monika Köppl-Turyna von EcoAustria habe ich mich bereits unterhalten.
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